Advanced Competence — Schlüssel für die Digitalisierung
Unter Advanced Competence verstehen wir die Fähigkeit sowohl von Mitarbeitenden wie auch Unternehmen, sich auf selbstorganisiertes Handeln im Prozess der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft einzulassen.
Handlungssysteme
Mehr denn je kommt es darauf an, dass Menschen in Unternehmen in eigener Regie Aufgaben zu bewältigen haben, die sich rasch wandeln, ungewiss, komplex und widersprüchlich sind. Mehr denn je müssen sich Mitarbeitende das hierfür erforderliche Wissen im Prozess des Arbeitens selbst aneignen. Sie kommunizieren dazu eigenständig mit Kolleginnen aus anderen Unternehmensbereichen und an anderen Orten. Gemeinsam finden sie probat erscheinende Herangehensweisen für individualisierte Probleme und probieren die Lösungen dafür selbstbestimmt aus.
Menschen in Unternehmen
Fach- und Führungskräfte sehen sich immer mehr dazu herausgefordert, etwas zu tun, was man sich durch die digitale Vernetzung in Wirtschaft und Gesellschaft bislang vor allem für den Prozess der Produktion von Gütern und Dienstleistungen vorgestellt hat: sich selbst zu organisieren.
Unternehmen für Menschen
Für die Unternehmen kommt es in der neuen Arbeitswelt darauf an, sich nicht nur auf eine digitalisierte Produktion einzustellen, sondern auch das selbstorganisierte Handeln ihrer Mitarbeiter zu fördern und entwickeln.
Arbeitsplatz als Kriterium
Kompetenzen entstehen nicht irgendwie und sie bewähren sich nicht irgendwo. In Unternehmen gibt es für beides einen Ort: den Arbeitsplatz. Die Entwicklung von Personal muss daher dort stattfinden, wo in Unternehmen die Aufgaben auch wirklich anfallen und erfolgreich bewältigt werden können.
Kompetenz ist die beste Qualifikation
Im digitalen Zeitalter verflüchtigen sich viele Gewissheiten aus analogen Arbeitswelten. Die beruflichen Qualifikationen, die für die digitale Arbeitswelt nötig sind, lassen sich nur schwer vorhersehen. Und wenn man sie sieht, sind sie unzuverlässig: Sie ändern sich stetig. Mit schwerfälligen, durchregulierten Ausbildungsordnungen und langjährigem Studium kommt man in der digitalen Arbeitswelt nicht weit. Die einzige Qualifikation, die hier wirklich weiterhilft, ist die individuelle Kompetenz von Mitarbeitern.
Individuelle Kompetenz gehört zur Organisationsstruktur
Auf die zunehmende Entstandardisierung von Aufgaben und die schleichende Entwertung der beruflichen Qualifikationen von Mitarbeitern können Unternehmen auf zwei Weisen reagieren. Zum einen durch agiles Projektmanagement. Zum anderen, indem Unternehmen die individuelle Kompetenzen ihrer Mitarbeitern fördern. Beides hängt eng miteinander zusammen. Und beidem kommt im digitalen Zeitalter eine für die Organisation strukturtragende Rolle zu.
Kompetenz- und Organisationsentwicklung konvergieren
Im digitalen Zeitalter ist die Kompetenzentwicklung von Mitarbeitern weder die scheinbare Alternative noch eine bloße Ergänzung zur klassischen Organisationsentwicklung. Indem agile Organisationen heutzutage ihren Mitarbeitern folgen und diese wiederum ihren flexiblen Aufgaben, bedeutet die Kompetenz von Personen zu entwickeln: Organisationen zu entwickeln. Wechselt man die Perspektive, so zeigt sich Entsprechendes: Organisationen lassen sich auch dadurch entwickeln, dass man die Kompetenzen von Mitarbeitern weiterentwickelt.
Die Einbettung von Kompetenz- in Unternehmensentwicklung
Die Kompetenzentwicklung von Mitarbeitern ist nicht nur in die Organisations‑, sondern auch in die Unternehmensentwicklung eingebettet. Durch Advanced Competence erreichen sowohl Mitarbeitende in Unternehmen wie auch Organisationsstrukturen von Unternehmen ein ganz neues Level in ihrer Fähigkeit für Unternehmen, sich an den digitalen Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur passiv anzupassen, sondern ihn durch Unternehmen aktiv und erfolgreich mitzugestalten. Wieder zeigt sich in einer Top-Down-Perspektive Entsprechendes: Im Prozess der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft sind es die Unternehmensziele, aus denen sich die Organisationsstrukturen ableiten, die wiederum die zu entwickelnden Kompetenzen von Mitarbeitern bedingen.